Vollgas für ersten Bi(k)er-Bauch-Spendenkalender

PNP 12.10.2023 | Stand 12.10.2023, 4:00 Uhr

Sie präsentieren stolz eines der ersten Exemplare des Bi(k)er-Bauch-Kalenders des Fördervereins Passauer Benefiz-Motorradkorso e.V. : (vorne, v.l.) Präsident Erich Zieringer, Kassierin Sonja Privo und Schriftführer Günther Hofreiter sowie (hinten, v.l.) Vize-Präsident Günter Glaser mit den Ideengebern Bettina Gabriel, Josef Pilger und Thomas Stiedl.  − Foto: Brunner

Von Bernhard Brunner

Das Geschäft mit Kalendern für 2024 brummt rund zweieinhalb Monate vor Silvester – ebenso wie die Motorräder der Mitglieder des Fördervereins Passauer Benefiz-Motorradkorso e.V. und ihrer Gäste bei den regelmäßigen Korsos für den guten Zweck brummen.

Doch das ist den ideenreichen Spendensammlern längst nicht genug. Jetzt geben die Aktiv-Posten kurz vor dem Saisonende nochmal richtig Gas: Amateur-Models zeigen Haut, damit eines hinhaut: Geld für Hilfsprojekte sammeln.
Im „very first Bi(k)er-Bauch-Kalender“ gibt es für jeden Monat des kommenden Jahres den mehr oder weniger fülligen Bierbauch eines Bikers aus den Reihen des seit zehn Jahren existierenden Vereins, der inzwischen auf eine dicke Spendensumme von sage und schreibe 91280,07 Euro verweisen kann. Am stärksten klingelte die Kasse für die gute Sache jeweils bei den Benefiz-Korsos vom und zum Hacklberger Biergarten mit bisher insgesamt 6538 Motorradfahrern aus ganz Bayern und Teilen Österreichs, ja sogar aus Italien.
So war es auch eine Selbstverständlichkeit für Korsoaner-Freund Alfredo Monti aus Giulianova an der Adria, sich mit seiner wuchtigen Harley Davidson während eines Besuchs als „Dezember-Kalender-Boy“ zur Verfügung zu stellen, wie die „Korsoaner“ verraten. Denn recht viel mehr wird vor dem Verkaufsstart des Hochglanz-Druckwerks am Samstagabend in der Traditionsgaststätte „Königlich Bayrisch“ in der Höllgasse nicht preisgegeben, um die Spannung auf dem Kühlwasser-Siedepunkt der heißen Öfen der Benefiz-Biker zu halten.
Wo sonst könnte eine solch witzige und spritzige Idee geboren sein als beim Bier? Mit dem Blick auf ihre strammen Vereinskameraden war Bettina Gabriel, selbst schneidige und fleißige Motorradfahrerin, der Gedanke durch den Kopf geschossen, doch einen Benefiz-Bierbauch-Kalender für den guten Zweck zu gestalten und herauszugeben. Um nicht mit anderen Verlegern solcher Werke in Konflikt zu geraten, kreierte die Runde spontan die Wortneuschöpfung „Bi(k)er-Bauch-Kalender“ und somit ein Alleinstellungsmerkmal. Einigkeit herrschte auch sofort, den Erlös aus dem Verkauf zu hundert Prozent für wohltätige Zwecke zur Verfügung zu stellen. Die Adressaten standen ebenfalls schnell fest: die Kinderhilfe Holzland e.V. und „Mia fia di“, die beide in Not geratenen Kindern und deren Eltern finanziell unter die Arme greifen.
Freilich bedurfte die Erstellung des Kalenders eines gewissen Vorlaufs, zumal alles – wie immer –ehrenamtlich und in der Freizeit der Protagonisten über die Bühne gehen sollte. Ein Fotograf war schnell an der Hand: Mitglied Thomas Stiedl, Hobby-Künstler mit der Digital-Kamera und versiert im Umgang mit Bildbearbeitungs-Software. Der dritte Kopf des Projekts ist Josef Pilger mit whatsApp-Namen „Bio-Sepp“, auf dessen Vereins-T-Shirt der Spitzname „Wosdai“ steht. Bedingung beim Model-Casting war ebenso wenig ein Waschbär-Bauch eines Couch-Potatoes wie der Waschbrett-Bauch eines durchtrainierten Bodybuilders. Als Kulisse hielt das geschichtsträchtige Areal der Hacklberger Brauerei her, die sich auch an den Kalender-Druckkosten beteiligte
Passend dazu konzipierte Thomas Stiedl, von dem Design und Layout stammen, alle Kalenderblätter als überdimensionale Bierfilzl. Vier zeitaufwendige Shootings waren vonnöten, um alle Biker mit Bäuchen und Bikes an verschiedenen Locations der Hacklberger Brauerei optimal in Szene zu setzen. Auch erste Werbeclips – sie laufen bereits auf der Korsoaner-Homepage – wurden von Stiedl gedreht, um den ersten Bi(k)er-Bauch-Kalender effektiv zu promoten. So dürfte die Auflage von 200 Exemplaren wohl rasch vergriffen sein.

 



Das erklärte Ziel der „Korsoaner“, die sich selbst und Hilfsbedürftigen in der Region damit das größte Geschenk zum zehnjährigen Bestehen machen wollen, wären 4000 Euro Reinerlös. Wer es nicht schafft, zum Verkaufsstart am Samstag nach Passau zu kommen, kann den Kalender auch über die Homepage www.motorradkorsopassau.de ordern. Auf den Erfolg des Projekts angestoßen haben die Vereinsmitglieder mit Erich Zieringer, Günter Glaser, Sonja Privo und Günther Hofreiter an der Spitze schon mal bei der Rockdisco zum „Geburtstag“ im Gasthaus Jodlbauer in Eholfing. Auch dort füllte sich die Spendenkasse, denn die Einnahmen flossen einmal mehr eins zu eins auf die Konten der genannten Hilfsvereine.

https://motorradkorsopassau.de/